Geklaute Bilder & Videos in den sozialen Medien

Social Media ist ein Ort, an dem Urheberrechtsverletzungen gehäuft auftrten. Erfahren Sie, wie Instagram, Facebook, YouTube und Co. damit umgehen.

Die Anzahl geklauter Bilder und Videos ist in sozialen Medien wie Instagram, Facebook, Twitter oder Youtube besonders hoch. Dabei wird die stetig steigende Popularität von Social Media genutzt, um durch Bilderklau und Videoklau ohne viel Aufwand persönliche Interessen zu verfolgen: Dies geht zu Lasten der eigentlichen Urheber, die oft viel Zeit und Energie in die Produktion von qualitativem Content investieren.

Im Folgenden erfahren Fotografen, Produzenten und andere Kreative, warum Medien geklaut werden und was sich auf den einzelnen Plattformen gegen Urheberrechtsverletzungen unternehmen lässt.

Inhaltsverzeichnis:

► Warum werden Medien geklaut?

► Bilderklau bei Instagram

► Videodiebstahl auf YouTube

► Urheberrecht auf Facebook

► Videoklau auf TikTok

► Urheberrecht auf Twitter

Gestohlene Bilder in sozialen Netzwerken finden

Warum werden Medien geklaut?

Ein Grund, warum Bilder und Videos auf Social Media geklaut werden, ist der geringe Aufwand, der damit einhergeht. Mit wenigen Klicks können Medien aus dem Internet heruntergeladen werden, um anschließend das eigene Profil auf Social Media aufzuwerten. Bei privaten Profilen geschieht dies möglicherweise ohne das Wissen, dass hiermit eine Urheberrechtsverletzung begangen wird.

Fotografen, Influencer oder Streamer profitieren hingegen bei einer gewissen Zahl an Followern finanziell von Posts in Form von Bildern, Texten oder Videos. Dabei ist der Reiz, sich fremdes Material unbemerkt illegal zu beschaffen, relativ groß. Denn bei einer unrechtmäßigen Vervielfältigung von qualitativ hochwertigem Content geht der eigene Aufwand gegen Null und beschränkt sich oftmals auf Copy & Paste.

Mit Social Media Geld verdienen

Schon ab einer Zahl von 1.000 Followern und einer regelmäßigen Aktivität können Fotografen, Influencer oder Streamer in sozialen Netzwerken Geld verdienen. Denn viele Unternehmen möchten die Reichweite von Influencern nutzen, was vielfach zu Kooperationen in Form von Affiliate Marketing oder gesponserten Posts führt. Das bedeutet, dass z.B. bei Instagram auf dem entsprechenden Profil Werbung für ein bestimmtes Produkt inklusive eines Links zum Hersteller gemacht wird.

Je mehr Follower man hat, desto höher ist in der Regel auch die Provision, die man erhält, wenn die eigenen Follower das jeweilige Produkt erwerben. Bei Streamingdiensten und Videodiensten wie Youtube oder Twitch ist vorgeschaltete Werbung eine beliebte Möglichkeit, um Social Media zum Geld verdienen zu nutzen.

Anzahl Follower auf Social MediaDurchschnittlicher Verdienst pro Beitrag (Deuschland)
1.000 – 5.00010 – 60 €
5.000 – 20.00030 – 270 €
20.000 – 100.000200 – 2.300 €
100.000 – 1 Mio.1.500 – 10.000 €
ab 1 Mio.ab 15.000 €

Geklaute Bilder & Videos als gratis Content

Die Pflege eines Profils in den sozialen Netzwerken ist äußerst zeitaufwendig, oftmals sogar ein Vollzeitjob. Zumindest dann, wenn man seinen Followern regelmäßig einzigartige Inhalte in Form von neuen Bildern und Videos liefern will. Wer seinen Lebensunterhalt damit bestreitet, muss das sogar, da weniger Likes und Follower langfristig auch weniger Einnahmen bedeuten.

Diese Ausgangssituation bietet oftmals die Grundlage für Urheberrechtsverletzungen im Internet. Wer Inhalte einfach klaut, spart sich viel Aufwand und erhält außerdem gratis Content. Daraus folgt, dass man nur einen Bruchteil der eigentlichen Audienz erreichen muss, um ausreichend Geld zu verdienen, da der Diebstahl kaum Zeit in Anspruch nimmt. Dies ist zwar verboten und kann strafrechtlich belangt werden, ist aber leider gängige Praxis.

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Manchmal auch geklaute Identitäten

Bilderklau auf Social Media führt für Urheber nicht nur zu finanziellen Einbußen, manchmal werden auf diese Weise auch ganze Identitäten gestohlen. Allein auf Facebook sind etwa elf Prozent aller Nutzerprofile sogenannte Fake-Accounts, die Bilder und Namen von real existierenden Menschen nutzen. Das bedeutet, dass diese Personen relativ anonym im Internet unterwegs sind und unter fremdem Namen fragwürdige Posts oder andere Inhalte verfassen können.

Instagram Bilderklau melden

Was tun bei Bilderklau auf Instagram?

Wenn Ihre eigenen Bilder auf Instagram geklaut werden, haben Sie die Möglichkeit, den geklauten Inhalt über ein Online-Formular zu melden. Dabei müssen Sie Ihre vollständigen Kontaktdaten, die Beschreibung des Verstoßes sowie die entsprechende URL angeben. Außerdem ist die unterschriebene eidesstattliche Erklärung über die Rechtmäßigkeit der Meldung verpflichtend. Anschließend prüft Instagram den Content und kann diesen löschen, wenn das soziale Netzwerk zu einer identischen Einschätzung kommt.

Bedenken sollte man, dass die gemeldete Person durch Instagram nicht nur von der Meldung selbst erfährt, sondern auch wer diese veranlasst hat (inklusive E-Mail-Adresse). Da Instagram ein Interesse an vielen Bildern auf seinem Portal hat, kann es durchaus sein, dass diese Variante nicht zum gewünschten Resultat führt. 

 

Online-Formular InstagramWas tun bei Bilderklau?
KontaktdatenName, Anschrift und Telefonnummer angeben
Beschreibung des InhaltsAusführliche Darstellung des Beitrags, der gegen Ihr Urheberrecht verstößt
Auffindbarkeit ermöglichenGenaue URL angeben, Screenshots machen
Erklärung unterzeichnen

1. Versicherung, dass Sie der gemeldeten Person nicht erlaubt haben den Inhalt zu verwenden

2. Garantie, dass Ihre Angaben der Wahrheit entsprechen

3. Versicherung, dass Sie der rechtmäßige Inhaber der Urheberrechte sind

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wo Ihre Bilder auf Social Media
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Was tun bei Videodiebstahl auf YouTube?

Youtube versucht vergleichsweise streng gegen Nutzer vorzugehen, die mit ihren geteilten Videos gegen das Urheberrecht verstoßen. Das lässt sich u.a. daran ablesen, dass mit dem Stellen eines Deaktivierungsantrags automatisch ein gerichtliches Verfahren eingeleitet wird. Auch wenn der Beschuldigte das Recht auf eine Gegendarstellung hat, wird ein Video, welches gegen das Urheberrecht verstößt in der Regel nach 7 Tagen entfernt. Anstelle des vorherigen Contents wird dann der Name des Urheberrechtsinhabers genannt.

Wenn eines Ihrer Videos auf Youtube gestohlen wurde, lässt sich über ein Webformular ein Deaktivierungsantrag einreichen. Dieser muss persönliche Daten beinhalten, die auch an den Beschuldigten weitergeleitet werden können, falls dieser das fordert. Dazu gehören jedoch nicht die Adresse und Telefonnummer. Der aktuelle Stand des Aktivierungsantrags lässt sich jederzeit mitverfolgen.

Checkliste YouTubeErklärung
1. Ausnahmen kontrollierenGehen Sie sicher, dass es sich bei der Verwendung Ihres Contents nicht um eine urheberrechtliche Ausnahmeregelung handelt
2. Deaktivierungsantrag über das Webformular von Youtube stellenDarf nur gestellt werden, wenn Sie persönlich davon betroffen oder ein gesetzlicher Vertreter sind
3. Vollständige Daten einreichenDazu gehören der vollständige Name, E-Mail-Adresse, Anschrift und Telefonnummer
4. Einwöchige Frist abwartenIn dieser Zeit hat der Schädiger Zeit auf die Meldung zu reagieren
5. Deaktivierungsantrag verfolgenÜber den Log-In vom Youtube Studio bleiben Sie immer auf dem aktuellen Stand
Verbotener Content YouTube

Was tun bei Medienklau auf Facebook?

Dass Instagram seit 2012 zu Facebook gehört, sieht man auch an dem Umgang mit Urheberrechtsverletzungen auf der größten Social-Media-Plattform. Dieser ist nämlich genau identisch. Wenn Ihre Texte, Bilder oder Videos gestohlen wurden, können Sie durch das Abschicken eines Online-Formulars die Prüfung des verdächtigen Contents veranlassen. Damit einher geht eine automatische Bestätigungsnachricht mit allen relevanten Informationen.

Falls Unklarheiten vorhanden sind, kontaktiert Sie Facebook bezüglich weiterführender Informationen. Da das Prozedere hier ebenfalls relativ langwierig sein kann, ist Copytrack die bessere Alternative. Mit unserer Hilfe können Sie Schadensersatz für die begangene Urheberrechtsverletzung erhalten.

Videoklau auf TikTok - was tun?

Die rechtliche Situation bei TikTok war bis vor einiger Zeit noch als ziemlich absurd zu bezeichnen. Schließlich funktioniert die Social-Media-Plattform so, dass die musikalische Tonspur eines fremden Urhebers im Hintergrund abläuft und damit die Basis für eigenen Content gelegt wird. Genau genommen basierte das Geschäftsprinzip dieser Plattform auf Urheberrechtsverletzungen und wälzte dieses Problem in seinen Nutzungsbedingungen auf die Nutzer ab, indem es in diesen festhielt, dass diese Musik nicht von Dritten genutzt werden dürfe.

Dass es keine Klagewelle gab, hat vermutlich damit zu tun, dass Künstler ihre Popularität dadurch steigern konnten, wenn sie in die Musik-Bibliothek aufgenommen wurden. Inzwischen hat sich TikTok zu weiten Teilen dahingehend abgesichert, dass es mit allen großen Plattenlabeln Verträge abgeschlossen hat, die Tik-Tok-Nutzern jetzt auch offiziell erlauben, die Musik in ihre Clips einzubauen. Somit spielt das Thema Urheberrechtsverletzungen auf Tik Tok selbst nur noch eine marginale Rolle. Anders sieht es hingegen aus, wenn Videos geklaut werden und auf einem anderen Portal, z.B. YouTube, hochgeladen werden. Dann gelten die Regelungen der jeweiligen Plattform.

Copyright-Verletzung auf Twitter - was tun?

Twitter bietet in seinem Hilfe-Center sehr ausführlich Lösungen an, wie sich Nutzer bestmöglich verhalten können, die von einer Urheberrechtsverletzung betroffen sind. Dabei wird darauf hingewiesen, dass diese sich vor dem Einreichen einer Urheberrechtsbeschwerden noch einmal absichern sollten, ob nicht doch eine angemessene Nutzung des Inhalts vorliegt – z.B. durch die Beratung eines Anwalts. Zudem rät Twitter dazu, zu versuchen, die Angelegenheit erst einmal direkt mit dem betreffenden Nutzer zu klären. Eine Beschwerde solle erst die letzte Handlungsoption sein.

Im weiteren Verlauf kennzeichnet sich das Verfahren dadurch, dass Twitter mit einer größtmöglichen Transparenz gegenüber allen Beteiligten agiert. Das bedeutet, dass betroffene Nutzer eine Kopie mit den zur Verfügung gestellten Kontaktdaten der meldenden Person erhalten, sowie Möglichkeiten Widerspruch einzulegen. Wenn sich der Nachrichtendienst dazu entschließt, besagten Content zu entfernen oder einzuschränken, wird dies für Betrachter sichtbar gemacht.